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cotopaxi

 
Der Begriff, vermute ich, ist neu, der Inhalt hingegen nicht.

Daniel Gottlob Moritz Schreber beschäftigte sich als Arzt und Dozent intensiv mit der Gesundheit von Kindern. Deshalb forderte er die Errichtung von Spielplätzen, eine Idee, die von seinem Schwiegersohn, einem Schuldirektor, umgesetzt wurde: Er legte eine Spielwiese mit Gartenbeeten an, welche von den Schülern zu pflegen waren.
Bald ging deren Interesse verloren und engagierte Eltern kümmerten sich um die Gärten, die später parzelliert und umzäunt zu den wohl bekannten "Schrebergärten" wurden.

Eine gute pädagogische Idee hat seine marktwirtschaftliche Verwirklichung gefunden. Seither kämpfen kitschige Gartenzwerge mit chemischem Rasendünger ums biologische Überleben; die Kinder hängen inzwischen vor den Fernsehgeräten und lachen über die biederen Schrebergärtner.

Das nenne ich den Schreber-Effekt, er demonstriert so klar, wie Schule funktioniert: Sie frisst gute Ideen auf.
Imke-Hinrichsen meinte am 26. Mai, 12:41:
da wird aber auch deutlich woran schule scheitert: eltern kümmern sich zwar um die "sachen" ihrer kinder, aber nicht um ihre kinder selbst (und häufig kümmern sie sich ja nichtmal um die sachen). 
teacher antwortete am 26. Mai, 16:48:
Dass (viele) westliche Eltern mehr Bezug zu "Sachen" als zu "Menschen" (Kindern) haben, sehe ich als tragische Realität an, die wir mit unglaublicher Geschicklichkeit ausblenden wollen.

Oder: Erwachsene haben einfach Ideen, die Jugendliche (freiwillig)nicht annehmen. 
 

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