Hans Kolpak (Gast) meinte am 20. Mai, 14:02:
Sklaverei durch ZinsesZins
Ich teile Ihre Betroffenheit und Ihren Zorn. Da ich schon als Kleinkind nachdachte und jetzt mit 53 Jahren aktiv ins Leben eingreife, habe ich andere Begriffe gefunden und registriere andere Wahrnehmungen.Nicht die Wirtschaft und das Unternehmertum versklaven uns, sondern das leistungslose Kapital, daß nach ZinsesZinsen schreit. Unternehmer laufen den explodierenden Kosten ohnmächtig hinterher in einem Wettlauf, den wir alle verlieren müssen. ZinsesZins wächst exponential. Diese Art des Wachstums gibt es weder in Natur noch in Gesellschaft.
Die Folge: Alle rennen und schreien durcheinander, werden immer aggressiver und verrückter, weil in den Medien die Ursachen vertuscht werden.
Manchmal frage ich mich, was bequemer UND reizvoller für mich ist: Ein geregeltes und fremdbestimmtes Bürokraten-Dasein in einem Konzern mit festem Einkommen oder eine selbst geregelte und selbstbestimmte freiberufliche und selbständige Beschäftigung bei unregelmäßigem Einkommen.
Ohne Zweifel bin ich jetzt stärker gefordert und spüre Zwänge unmittelbarer bei gleichzeitig höherer Verantwortung für mich, die Gesellschaft und die Umwelt. Statt mit 65 zum Ruhestand gezwungen zu sein, bin ich frei, bis an mein Lebensende kreativ zu denken und zu handeln, um "an der Bewältigung der Probleme zu arbeiten, die uns und damit unsere natürliche Umwelt bedrohen".
Etwas über Ursachen zu wissen, macht es nicht leichter, aber es beruhigt.
Hans Kolpak
Biß der Woche
teacher antwortete am 20. Mai, 20:34:
Diese Trennung von Kapitals und Unternehmertum macht schon Sinn: "Rentenkapitalismus"! Aber das gemeinsame Ziel, maximale Gewinne, führen sie wieder zusammen. Weder Mensch noch Natur stehen im Mittelpunkt unseres Denkens, das ist der zentrale Fehler unseres westlichen Wirtschaftssystems.