steppenhund meinte am 27. Apr, 09:27:
Schock
Gestern habe ich den Aufnahmetest für Anwärter auf das pädagogische Studium gesehen. Allerdings gibt es keine Konsequenzen beim Versagen. Weil es so wenige Anwärter gibt, werden trotzdem alle genommen. Beim Abschluss gibt es dann keinen neuerlichen Test. Und es gibt auch keine fördernden Massnahmen.Allerdings sind die Personen mit Abschluss dann auch berechtigt, Deutsch zu unterrichten. (an der Hauptschule oder an der NMZ, wenn ich das richtig verstanden habe)
Der Aufnahmetest beinhaltet das Schreiben von 100 Worten und das Lesen eines Textes, um 15 Fehler ausfindig zu machen.
(Keine Fallen, wie man sie früher einmal eingebaut hat)
50% der Anwärter versagen bei dem Test. Das ist erschütternd.
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Und in Zusammenhang mit dem Blogkontext möchte ich behaupten, dass keiner meiner Professoren mit dem Text Schwierigkeiten gehabt hätte. Also hat sich schon etwas geändert. Die Flachbildschirme scheinen auch unsere geistige Potenz zu verflachen!
teacher antwortete am 27. Apr, 16:02:
Schock2
Das würde mich brennend interessieren - ist dieser Test öffentlich einzusehen? P.S.: Leider muss wegen des Lehrermangels jede/r Bewerber/in tatsächlich aufgenommen werden - diese Absolventen werden unsere Kinder auf das Leben vorbereiten. Ich fürchte, die richtige Lehrerkatastrophe wird auf uns erst zukommen: Eine negative Selektion die kurz ausgebildet und schnell auf die Kinder losgelassen wird?! Huch, mich schüttelt's. Aber die Akademikerquote wird höher sein als je davor. Schock!
steppenhund antwortete am 27. Apr, 16:48:
Ich glaube, im Juli darf ich ihn offiziell einsehen. Ein Kollege von mir unterrichtet an der Boku und ist irgendwie sehr stark auch mit Lehrerausbildung beschäftigt.Der ist gestern total verfallen, wie er mir die ganze Sache geschildert hat.
Ich habe den Test gesehen. Aber ehrlich: nichts Hochgestochenes.
Es wird ein Drama. Du hast vollkommen recht.
deprifrei-leben antwortete am 27. Apr, 18:21:
Zu SvenK
In Deutschland gibt es schon Diskussionen die Ausbildung zum Erzieher an einer Fachhochschule anzubieten. In den meisten Bundesländern wird mittlerweile für die Ausbildung zum Erzieher Fachabitur oder eine vorherige Ausbildung als Kinderpfleger oder Sozialhelfer verlangt. Das Niveau ist gestiegen. Kindergärtner trinken längt nicht nur Kaffee, sondern sollen bei der frühkindlichen Förderung wichtige Vorarbeit für Grundschullehrer bieten.Das Einzige was wohl die Regierung davon abhält die Ausbildung zum Erzieher an einer Hochschule ausschliesslich anzubieten, ist das Kindergärtner weniger bezahlt werden müssen.
teacher antwortete am 28. Apr, 08:28:
Kindergarten
Je jünger die Kinder, desto heikler die Unterrichtsarbeit. Wer z.B. eine Fremdsprache vor 7 Jahren lernt, der behält diesen Akzent bei. Deshalb sollten die besten Englischlehrer im Kindergarten sein!!!
tina (Gast) antwortete am 28. Apr, 09:19:
Wirklich Englisch*LEHRER*? MMn fangen 3-4jährige mit jemand, der ihnen erklären kann was die past perfect tense ist, wann man sie anwendet und über englischsprachige Literatur wiss. Arbeiten schreiben kann - und das alles auch noch in Britisch-Englisch (auf der Welt eher irrelevant) - nicht viel an. In dem Alter lernt man eine Sprache doch nicht so theoretisch, sondern durch nachplappern.Da wäre jede native-amerikanische Person ohne Ausbildung, die einfach halbwegs mit Kindern umgehen kann die bessere Wahl.
Zum Thema zitieren: mein begrenztes Sample ergibt folgenden Eindruck: all meine Kollegen in MINT-Fächern haben zwar große Literaturlisten in ihren Diplomarbeiten und Dissertationen, aber zwischen den Zitaten überwiegt doch *bei weitem* der eigene Text. Liegt vllt. auch daran, daß die Leute (va. bei der Diplomarbeit) noch selbst ein "Werk" erstellen mussten, zb. einen Prototypen bauen/programmieren, einen neuen math. Beweis führen etc.
Über den Sportverein kenne ich auch Leute aus anderen Disziplinen (BWL, GeWi) und als mich die später um Hilfe bei ihren Arbeiten gefragt haben (weil ich meine schon hatte) konnte ich ihnen kaum eine sein - es wurde wirklich hauptsächlich eine Aneinanderreihung von Zitaten mit Textkrümeln dazwischen erwartet. Fand ich auch bescheuert - da schreibt wer eine DA und es ist kein Platz für eigene Gedanken. Bei den MINT-Studis ist dagegen eher der Kritikpunkt, daß man aufpassen muß, daß es nicht zu sehr in Richtung "Meisterstück" geht und die Leute sich genug Literatur ansehen (zumindest bei den DAs, weniger bei der Diss).
teacher antwortete am 28. Apr, 13:01:
Das Optimum: ein native teacher.Es reicht aber nicht, fremdsprachig zu sein, man muss die Strukturen der Mutter- und der Fremdsprache explizit verstanden haben, um das richtige Niveau, das richtige Register etc. zu finden und die richtigen und wichtigen Korrekturen einzuleiten.