Lehrerfreund (Gast) meinte am 11. Apr, 23:36:
Geni(t)al
Das war aber mal eine exzellente Reaktion. Du erlaubst doch, dass ich auf Dem Lehrerfreund ein größeres Stück zitiere?
teacher antwortete am 12. Apr, 11:05:
Ich weiß bis heute nicht, wie ausgebildete Sexualpädagogen auf solche Fragen reagieren. Trotzdem kannst Du gerne zitieren, was Dir brauchbar erscheint.
lg teach
Lehrerfreund (Gast) antwortete am 12. Apr, 11:52:
Prima, danke.Der Sexualpädagoge kann's auch nicht besser erklären. Zumal 14-Jährige es Erwachsenen eher nicht abnehmen, dass irgendwas ihrer Entwicklung abträglich sein könnte.
xconroy (Gast) antwortete am 12. Apr, 16:59:
Ich bin kein ausgebildeter Sexualpädagoge (und bezweifle, daß so ein Berufszweig überhaupt nötig ist... der zieht nur die falschen Leute an, und damit meine ich nicht in erster Linie wie auch immer geartete PerverslingInnen, sondern vor allem helikopternde KinderseelchenbeschützerInnen) aaaber ich habe den Vorteil, meine Arbeit "auf Augenhöhe" machen zu können, soll heißen: nicht vorrangig als (autoritäre) Funktion wahrgenommen zu werden (was bei einem Lehrer strukturbedingt kaum anders geht), sondern als, nun ja, Mitmensch.Da kann ich es mir dann natürlich auch in weitaus größerem Rahmen leisten, meine persönliche Meinung kundzutun. Die im Großen und Ganzen die ist, daß Pornos für sich genommen genausowenig schaden wie "Killerspiele", oder Graffiti sprühen, oder "the dozens" (aka: sich mit "deine Mudda"-Sprüchen gegenseitig zu beleidigen). Das sind alles Sachen, die aus einer (pädagogischen) Außenperspektive naturgemäß als problematisch wahrgenommen werden (weil: Pädagogik ist "Verbesserung des Mängelwesens Kind", auch wenn man das ungerne so sehen möchte), die aber - wenn man es sich leisten kann, seine eigenen damaligen Erlebnisse und Wahrnehmungen nicht berufsbedingt zu verdrängen oder zu verwässern - einfach "dazugehören".
So sehe ich das, und so vermittle ich das. Die Kids wissen, daß ich für mich spreche und nicht als Repräsentant einer Schule/der Gesellschaft oder whatever - ein Lehrer würde sich mit sowas tief in die Kacke reiten, um es mal auf den Punkt zu bringen.
(übrigens, eigentlich sollte sich jeder Lehrer Schüler *wünschen*, die solche Fragen stellen wie die, ob Kinder KInderpornos gucken dürfen. Genau an die Punkte bohren, wo es den Leuten rutschig unter den Füßen wird - solche Menschen braucht die Welt, und das meine ich kein bißchen ironisch).
(übrigens zum 2.: scheint ja, als ob dieses Thema automatisch dazu führt, daß Schüler sich im Unterricht so verhalten, wie man es sich wünscht: ineressiert, ernsthaft, selbständig denkend. Irgendeine Idee, wie sich das in andere ansonsten eher trockene (hihi) Unterrichtsgebiete integrieren ließe? Muß ja nicht gleich so in die Richtung gehen "der Hans hat 20 Pornos, davon löscht seine Frau 15: berechne die Scheidungskosten" oder so ;-))
Kakanier (Gast) antwortete am 14. Apr, 00:37:
Das Thema lässt mich stets and die moderne Legende über den Japaner denken der glaube ein Freak zu sein weil kein Moiré seine Geschlechtsteile bedeckte...Aber ernsthaft, Medienbildung bezüglich visueller Medien gehört in den Kunstunterricht. Im Sexualunterricht über Pornographie zu reden ist doch, als würde man im Religionsunterricht über Diätik sprechen. Tangentiell gehört es durchaus in das Feld, aber im großen und ganzen ist die Pornographie kein Problem der Sexualität sondern der bildenden Kunst. Aber die Reform des Kunstunterrichtes dürfte noch schwieriger sein als irgendeine Reform des Schulunterrichtes insgesamt.
teacher antwortete am 14. Apr, 11:02:
Ich glaube, es braucht ein Fach Medienpädagogik - und ich würde es als das wichtigste im ganzen Fächerkanon bewerten.