Stjama meinte am 21. Mär, 19:11:
Das klingt sehr gefrustet. Ich kann es gut nachvollziehen, das bin ich auch gerade.Liebe Grüße,
Stjama
teacher antwortete am 21. Mär, 20:43:
Dieser Frust ist nicht individuell, sondern kollektiv´- denke ich. Es hat keinen Sinn, die Schuld und Lösung bei sich selbst zu suchen, sonst wird eine Depression draus.
BIA (Gast) antwortete am 22. Mär, 06:03:
Ich glaube, das ist eine Frage des Führungsstils der Vorgesetzten. Ich habe in Ö. oft erlebt, dass die Lehrer von ihren Direktoren oft alleingelassen wurden, oder die Direktoren überhaupt keine Linie oder Vision für ihre Schulen hatten, oder schlicht nicht geeignet waren. Und auf Ministeriumsebene fehlt die gegenseitige Akzeptanz sowieso - das Ministerium verbündet sich je nach Lust und Laune mit der Öffentlichkeit und den Medien "gegen" seine Lehrer, und die Lehrerschaft traut in der Regel dem Ministerium nicht, hält es für eine Hochburg abgehobener Bürokraten ohne Wirklichkeitsbezug und meint deshalb, die Welt (sprich: Schule) im Alleingang, sprich ohne oder "gegen" das Ministerium und seine Vorgaben retten zu müssen. Das schafft einfach enorm viel Frust und Energieverlust auf allen Seiten.
Wenn ich Unterrichtsminister wäre, würde ich zuerst mal monatelang eine Art "goodwill"-Tour durch die Lande machen und den Lehrern einfach nur mal zuhören, um herauszufinden, was an den Schulen überhaupt so läuft bzw. nicht läuft. Und dann versuchen, die Lehrer sehr gut in meine Pläne zu integrieren und auf ihr Know-How verstärkt zurückgreifen. Und als Lehrer würde ich mich von der Vorstellung trennen, "die da oben" wären prinzipiell mein Feind und wollten etwas völlig anderes als ich und eine Verständigung mit den "Bonzen" wäre absolut unmöglich.
Aber bin ich nicht.
(NB: Hier ist das Unterrichtsministerium genauso unmöglich wie in Ö., aber der Direktor steht zu 90% auf Lehrerseite, kann das auch kommunizieren und hat eine klare Vision. Das ist echt schon mal nicht schlecht.)
teacher antwortete am 22. Mär, 18:48:
Unsere vorgesetzten Stellen (viel zu viele!) sehen und behandeln uns als Gegner - und wir sie. Gibt es das in anderen Ministerien auch? Das kann nicht gut gehen ... und das geht nicht gut.Ich als Minister würde deinem Rat folgen: Eine goodwill-Tour und eine Imagekampagne, die Schulen und LehrerInnen einschließt. Momentan verkauft sich die Ministerin als Retterin und die Lehrer sind die bösen Bremser. Schrecklich unsympathisch, aber parteipolitisch wirksam.