Peter Schwarzmüller (Gast) meinte am 5. Mär, 19:53:
Ich würde auch die Motivation als den entscheidenden Punkt sehen.
Sobald auch in der Freizeit der Drill überhand nimmt, verlieren auch dort die Kinder und Jugendlichen ihren Spaß an der Sache. Ich kenne jetzt die Opernball-Tanzausbildung nicht, aber so wie schon gesagt wurde: Der Opernball ist DAS Ergeignis. Und dabei zu sein ist wohl eine gewaltige Motivation für einen 19-jährigen. Es scheint ja auch tatsächlich die Motivation des Jungen zu sein, die sich mit der Motivation der Mutter deckt, sodass auch sie nichts am Drill auszusetzen hat. Ich kenne allerdings auch Fälle, in denen Drill von Eltern durchaus auch im schulischen Bereich akzeptiert wird. Schüler müssten sich dem fügen oder rebellieren. Aber dass auch Drill (wieder) nichts völlig Abwegiges mehr ist, zeigt ja schon die Diskussion um Amy Chuas Erfolgsrezepte, die ja immerhin in den USA und in Deutschland diskutiert und nicht einfach ignoriert werden.Ich glaube, der Drill wird eine Renaissance erleben, wenn die durch Erziehung überforderten angeblich so modernen Eltern merken, dass ihnen die Kontrolle über die Leistungsfähigkeit ihrer Kinder entgleitet. Gut ist das nicht, aber wer sich nicht konstruktiv mit Erziehungsmethoden 'von gestern' auseinandersetzt, steht plötzlich da und weiß nicht mehr vor und nicht zurück.
Bin etwas abgeschweift, aber was ich sagen wollte: Drill läuft über Motivation. Und wenn es Unterricht nicht schafft, zu motivieren, dann werden sich die Schüler selbst und die Lehrer quälen. Aber ob Unterricht motiviert liegt zum Glück in der Hand des Lehrers - zumindest theoretisch ;-)
teacher antwortete am 6. Mär, 11:13:
Wir können bestenfalls extrinsisch motivieren.Dort wo instrinsische Motivation nicht vorhanden ist (bei den meisten Schulangelegenheiten), wurde früher mit autoritärem Drill gearbeitet (heute noch in China etc.). Bei uns wird Drill aber nicht mehr akzeptiert ... eines von vielen Dilemmata: weder Motivation, noch Drill.