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cotopaxi

 
"Guttenberg behindert Unterricht - Facebook hilft" - das wäre eine Schlagzeile nach meinem Geschmack.

Seit Guttenberg interessieren sich meine SchülerInnen für wissenschaftliches Arbeiten. Echt.

Ich kläre den Unterschied zwischen Paraphrase und Zitat.
Eine Schülerin fragt nach:
"Muss da wirklich jeder Strich genau abgeschrieben werden?"
"Ja! Selbst Fehler müssen übernommen und mit [sic!] gekennzeichnet werden."

Das gefällt ihnen, das kommt an. Sie wollen Beispiele. Kriegen sie.

"Kennt Ihr auch ein Beispiel, wo es wirklich auf jedes Zeichen ankommt, z.B. auf jeden Beistrich?"
"Ja, das habe ich auf facebook gesehen: Komm essen wir Opa."
Es bleibt ruhig in der Klasse - ein klares Zeichen, dass ich die Sätze an die Tafel schreiben und betont wiederholen muss:
1. Komm, essen wir Opa!
2. Komm, essen wir, Opa!
Lachen bestätigt Verständnis.
"Hallo. Wir lernen von facebook - zum ersten Mal in meiner Karriere."
Sie applaudieren.
"Können wir endlich zu unserem Thema kommen?", drängt die Zeit vor der nächsten Schularbeit.
Nein, sie fragen mich aus bis zum bitteren Ende der Stunde.

Eben: "Guttenberg behindert Unterricht - Facebook hilft."

Ähnliches bei: http://xchange.twoday.net/stories/main
david ramirer meinte am 1. Mär, 12:54:
das verstehe ich nicht -
denn hat nicht guttenberg so gesehen (als thema) auch dem unterricht genützt? 
teacher antwortete am 2. Mär, 15:30:
Dem Thema "(UN)wissenschaftliches Arbeiten" hat er genützt, aber wir kommen bei der Prüfungsvorbereitung nicht weiter ... 
Anja-Pia meinte am 1. Mär, 16:54:
Fragen ist übrigens ein beliebter Schüler-Trick zum Vermeiden von Unterricht. ;-) 
derbaron antwortete am 2. Mär, 09:52:
"StuVAk" wurde das bei uns genannt. ;-) 
teacher antwortete am 2. Mär, 15:33:
Stundenverkürzungsaktionen ...
Ja - aber eine der obersten Regeln der Schulpädagogen lautet, die Kinder zu Fragen zu motivieren und Antworten dazu finden (lassen).

Wir haben echte Probleme, ernste von unernsten Fragen zu unterscheiden. Vorsichtshalber gehen wir auf alle Fragen ein ... und verlieren dann schon mal die großen Ziele aus den Augen. 
bonanzaMARGOT meinte am 2. Mär, 15:21:
super! guttenberg ist wie fast jedes aktuelle thema gut, wenn man`s in den unterricht (irgendwie) einbauen kann. das gibt den jungen leuten einen bezug und vorallem frische ...
das weckt eben interesse. nicht nur bei den schülern. ja auch bei uns allen, die sich momentan über die medien zu solch aktuellen vorgängen informieren.
ich kannte mich z.b. noch nie so gut mit den nordafrikanischen staaten, insbesondere libyen mit seinem gaddafi, aus.
und bald werde ich auch die guttenberg-biografie kennen - unter umständen besser als meine eigene ... 
teacher antwortete am 2. Mär, 15:33:
Aktuelles ist auch sehr motivierend! 
bonanzaMARGOT antwortete am 2. Mär, 15:41:
ja, absolut beispielhaft - und vorallem spannend, wenn man es life mitverfolgen kann ..., um es evtl. später in der schule oder in der familie zu diskutieren. da aber keine gegenwart ohne vergangenheit funktioniert, kommt auch immer die sprache auf die geschichtlichen hintergründe. 
Jochen (Gast) meinte am 3. Mär, 10:52:
Woman and man
> Komm essen wir Opa.

Hier ein englisches Beispiel:

A woman, without her man, is nothing.
A woman: without her, man is nothing.

Weitere Beispiele auf http://home.clara.net/heureka/books/lynne-truss.htm 
teacher antwortete am 6. Mär, 11:43:
Thanx.
Der wird gut ankommen: Now I must go and get on, my lover! 
Jochen (Gast) meinte am 3. Mär, 10:55:
Registrieren
> Ähnliches bei: http://xchange.twoday.net/stories/main

Um diesen Beitrag zu lesen, muss man sich leider registrieren:
"Bist du schon ein twoday.net-Benutzer?"

Nein, bin ich nicht und will ich auch nicht werden, habe auch keinen Bock auf eine "SORUA-Authentifizierung" (was auch immer das sein könnte). 
teacher antwortete am 6. Mär, 11:45:
Sollte ohne Anmeldung auch laufen ... 
 

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