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cotopaxi

 
Woo (Gast) meinte am 20. Feb, 19:39:
Schule bzw Noten waren schon immer eine Art der Marktwirtschaft. Das liegt schon an den unterschiedlichen Interessen der Schueler bzw an den persoenlichen Staerken und Schwaechen. Noch deutlicher war das fuer mich im Studium.
Es gibt halt Faecher die liegen einem gut, da kann man mit vertretbarem Aufwand gute Ergebnisse erziehlen.
Dann gibts die mittelschweren Faecher.. viel Aufwand bringt gute Noten, wenig Aufwand bringt schlechte Noten.. da entscheidet dann die Motivation.
Und dann gibts die Scheissfaecher.. die mit denen man halt ueberhaupt nicht klarkommt - und wo man vor der Wahl steht, richtig viel Zeit reinzustecken ohne Garantie auf Erfolg, oder sich die Arbeit zu sparen und grad irgendwie so durchzukommen. (Bei uns hiessen die "Vier gewinnt"-Faecher.. aber das passt in AT glaubich nicht vom Notenschema, oder?)
Zeit und Motivation sind begrenzt.. also muss man wirtschaftlich entscheiden wo man sie reinsteckt. Und natuerlich zipft das die Lehrer an, die die Kategorie-3-Faecher unterrichten (muessen). 
teacher antwortete am 21. Feb, 10:08:
Ja, die Ressourcen sind begrenzt. Auch bei den Schülern geht es um Energie und Zeit - die muss man sparsam einsetzen. Also sollten wir nicht davon ausgehen, dass Kinder/Jugendliche aus purer Eigeninitiative für 15 Lernfächer arbeiten. Wenn wir wollen, dass sie arbeiten, müssen wir entsprechende "Anreize" schaffen, das ist oft purer Druck - aber der ist kontraproduktiv und gesellschaftlich nicht mehr akzeptiert.
Sind wir zum Scheitern verurteilt? 
Woo (Gast) antwortete am 22. Feb, 23:25:
"zum Scheitern verurteilt" klingt so grauenhaft endgueltig.
Ich bin durchaus der Meinung dass sich das Konzept der Schule wie es aktuell noch praktiziert wird, nicht mehr lange halten wird. Wie du es selbst schon mal beschrieben hattest.. Frontalunterricht, Zwangsbelehrung - das passt nicht mehr in die heutige Zeit.
Aber was sind die Alternativen?
Wenn ich was entscheiden duerfte, wuerde ich ein alternatives Schulkonzept etablieren, das sich mehr an den aktuellen Uni-Konzepten orientiert. Reduzierung der klassischen Pflichtschule auf die ersten 6 Jahre - hier werden Grundlagenkenntnisse (Mathe, Deutsch, Englisch, Heimatkunde) im ueblichen Frontalunterrichtskonzept vermittelt. Die folgenden Jahre finden in intensiver Arbeit mit neuen Medien statt (Internet! Interaktive Lernmaterialien, Praktika) und decken in begrenzt interessensabhaengig waehlbaren Faechern den Rest ab.

Wieso zwingen wir immer noch Schueler dazu, an Faechern teilzunehmen die sie nicht moegen, die sie nicht verstehen (koennen/wollen), und in denen nie brauchbare Ergebnisse rauskommen werden, die dann wiederum den Lehrern angelastet werden? Heute wo wir quasi staendig von Informationsquellen umgeben sind, muss man nicht mehr alles wissen, es reicht wenn man weiss wo es steht. Ich habs zum Informatik-Ingenieur geschafft, aber habe jahrelang mein 'mangelhaft' in Geografie und Geschichte mitgeschleppt und zweimal eine Ehrenrunde durch Ausgleich mit den 'sehr gut's in den Naturwissenschaften verhindern muessen. Wenn ich wissen will, was die Boston Tea Party war oder wo genau Tadschikistan liegt, dann frag ich Google/WP/... wozu musste ich das fuer eine Pruefung auswendig lernen? Ad-Hoc-Wissensbeschaffung ist heute Trumpf.

Wir muessen weg von starren Lehr- und Pflichtwissensplaenen. Aber bis das bei den alten Maennern mit den Kugelschreibern angekommen ist, werdet ihr Lehrer vermutlich noch einige unveschuldete Leiden ertragen muessen. 
teacher antwortete am 23. Feb, 19:58:
Es gilt halt auch, den Kindern eine möglichst große Palette an Dingen anzubieten. Daher würde ich alle Schüler ein paar Tage in möglichst viele Wissensgebiete einführen (von Astronomie bis Zirkus), nachher dürfen sie wählen. Aber momentan habe ich das GEfühl, dass wir das unterrichten, wo wie Lehrer haben. So simpel ist das. 

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