fedor (Gast) meinte am 11. Jan, 11:12:
Eigentlich wäre das ein Fall für den Kontaktbeamten,der kann solche Fälle mit Augenmaß behandel.Den Schlagring abnehmen und Anzeige erstatten wäre zwar der korrekte Weg,aber das Vertrauensverhältnis zu den Schülern wäre auf lange Zeit zerstört.Ich würde mal die Eltern kräftig "zur Brust nehmen",schließlich sind die ja in erster Linie zuständig.Außerdem gezielt nachfragen,wo die "Kleine" ihre Freizeit verbringt,Geschenke solcher Art macht man sich nicht bei den Pfadfindern!Mit grimmigem Humor muß ich feststellen,daß solche Mitbringsel zwar an der Regelschule öfters auftauchen,an einer AHS wundert mich das eigentlich.
Jason (Gast) antwortete am 11. Jan, 12:06:
Wenn in meiner Real-Schulzeit (80er Jahre) jemand solche Dinge (Schlagring, Messer, Wurfstern) dabei hatte und erwischt wurde, sind diese Dinge vom Lehrer einkassiert worden und fertig, da gabs keine Diskussionen."Den Schlagring abnehmen und Anzeige erstatten wäre zwar der korrekte Weg,aber das Vertrauensverhältnis zu den Schülern wäre auf lange Zeit zerstört."
Was soll das denn heißen? Das Vertrauensverhältnis gestört? Das hat doch nicht der Lehrer gemacht. Wenn ein Schüler Waffen mit in die Schule bringt dann scheint er doch kein Vertrauen in seine Mitschüler und Lehrer zu haben, also hat er selber damit das Vertrauensverhältniss gestört.
Nicht jedem Mitschüler kann man mit Waffen imponieren. Die meisten werden sich von ihm abwenden, so sieht es eher aus.
teacher antwortete am 11. Jan, 16:02:
Ich habe mir diese Gedanken gemacht und es war mir nicht wohl dabei.Aber Bella hat mir sehr viel Vertrauen an ihrem Geburtstag entgegengebracht und - nur auf meine Bitte - einen Blick auf ihr Geschenk werfen lassen. Sie hat niemanden gefährdet oder geprahlt oder so, sie ist recht verantwortungsbewusst damit umgegangen und hat das Ding ja geschenkt bekommen, nicht selbst mitgebracht. Es ist eine verzwickte Geschichte.
Franz (Gast) antwortete am 11. Jan, 17:25:
Mit Verlaub, das ist doch Kappes. Waffen werden _immer_ "sehr verantwortungsbewusst" mitgeführt, denn _immer_ geht es nur um die "Selbstverteidigung". Tatsache ist, dass keines dieser Kinder sich überlegt, was die Konsequenz einer falschen Verteidigungsbewegung sein könnte. Verantwortungsbewusst, weil die Dame das Teil verschämt aus der Tasche geholt hat? Ich darf kurz lachen. Das zeigt bestenfalls, dass sie sich des Verbotenen bewusst ist - und damit auch dessen, dass sie damit ganz hervorragend prahlen kann.
Um das mal klarzustellen: Ein blaues Auge kann man jemandem auch mit der Faust hauen. Ein Schlagring, auch wenn er so lustig-harmlos aussieht, ist gedacht, um jemandem zuverlässig die Nase oder den Kiefer zu brechen. Punkt.
Davon mal abgesehen ist es schon grundsätzlich völlig inakzeptabel, überhaupt gewaltätig zu werden, und eine Waffe dient nur der Steigerung der Gewalt. Wenn die Grundlage schon nicht hinnehmbar ist, ist es die Steigerung erst recht nicht.
Verzwickt ist daran also gar nichts. Das war ein klarer Lehrer-Fehler, das Teil hätte sofort einkassiert werden müssen (wenn auch ohne großartige Folgen, da es ein frisches Geschenk war, nicht selbst mitgebracht, noch nicht reiflich überlegt).
Und genau mit dieser Konsequenz baut man meines Erachtens ein Vertrauensverhältnis auf, mit verlässlichem Handeln. Das wird vielleicht nicht sofort sichtbar bei der angehenden Schlägerin, die erstmal düpiert sein dürfte, aber es gilt definitiv bei ihren potentiellen Opfern. Letztere haben jetzt nur den Eindruck, dass selbst der Lehrer Gewalt irgendwo doch akzeptabel findet, weil, "ist ja nur ein Schlagring".
Herzlichen Glückwunsch.
Um die Nummer wenigstens im Nachhinein noch zu retten, wäre eine halbe Stunde Aufklärung über Waffengebrauch und ihre Konsequenzen angebracht. Eindrucksvolle Bilder von den Folgen des Schlagringgebrauchs gibt's sicher bei der örtlichen Gerichtsmedizin.