stichi meinte am 19. Dez, 15:19:
Das Seltsame ist, dass man denkt, es würde ohne Übungen gehen. In jeder Sportart ist völlig klar, dass man trainieren muss, wenn man einen bestimmten Standard erreichen will. Das wird auch von keinem angezweifelt.Heute kommt in unserer Sonntagsbeilage zur Tageszeitung ein Bericht, nachdem im KuMi ernsthaft überlegt wird, eine einfachere Schreibschrift einzuführen, weil immer mehr Kinder (vor allem Jungen), nicht mehr in der Lage sind, diese feinmotorische Höchstleistung zu vollbringen.
Es ist zum Schreien, anstatt dies zum Anlass zu nehmen, mehr Übungen zu verlangen, weicht man zurück und schraubt die Anforderungen herunter. Schule muss ja Spass machen und darf ja nicht anstrengen!! Ich könnte K....!
BIA (Gast) antwortete am 19. Dez, 15:37:
Witzigerweise akzeptieren auch die Schüler, dass sie im Sportverein, in der Musikvereine üben müssen, wenn's was werden soll - in der Schule ist das weit weniger klar...
stichi antwortete am 19. Dez, 15:46:
Genau das meine ich!! Aber auch die Lehrer sind zum Teil einfach nachlässig!Ich habe das gerade bei einem mir gut bekannten Kind gesehen. Es geht in Hamburg in die dritte Klasse. In der Schule lernen die Kinder in ihrem eigenen Tempo, also wirklich individualisierter Unterricht.
In den ersten beiden Schuljahren lief das hervorragend, die Lehrerin war top organisiert, hatte den Überblick und die Kinder machten große Fortschritte.
Die neue Lehrerin ist mit diesem System noch nicht so vertraut und das hat zur Folge, dass das Kind, das in der zweiten Klasse die Schreibschrift perfekt beherrschte, wieder anfing, Arbeitsblätter in Druckschrift auszufüllen, Texte in einem Mischmasch aus beiden Schriftarten zu verfassen und das wurde nicht moniert. Ende vom Lied: die Kleine hat die Schreibschrift wieder verlernt!! Bravo!
Solche Dinge lassen sich leicht vermeiden. Gerade in der Grundschule sind doch die Kinder in der Regel sehr willig, man muss ihnen aber sagen, was sie tun sollen und nicht einfach alles beliebig machen.
SchreibschriftGURU (Gast) antwortete am 19. Dez, 19:26:
@stichi
Offensichtlich war dem Kind Schreibschrift nicht wichtig. Nur weil es dir wichtig war, hätte sie sie weiterüben müssen? Ich verstehe es nicht. Aber sei dir sicher, wenn das Kind es für nötig erachtet, erlernt es die SS in null Komma nix. Abgesehen davon, wieso ist dir die SS so wichtig? Wir verplempern viel zu viel Zeit mit Dingen, den Kindern Dinge einzubimsen, von denen sie nicht wissen, wozu sie sie benötigen! Und ist es jemals ein plausibler Grund für ein Kind gewesen etwas zu lernen, das es später einmal brauchen könnte? Hab einfach mal ein bisschen Vertrauen in das Kind.
stichi antwortete am 19. Dez, 21:00:
Vielleicht ist dir das sinnerfassende Lesen nicht wichtig! Oben schreibe ich, dass viele Kinder nicht mehr schreiben können und dieses Problem jetzt beim KuMi zur Kenntnis genommen wird. Vielleicht überlegst du mal, warum es wichtig sein könnte, leserlich und flüssig zu schreiben. Es wird in dem Artikel z. B. erwähnt, dass diese Kinder ihre eigenen Notizen nicht mehr lesen können, dass sie Vokabeln falsch lernen, weil sie ihre Schrift nicht entziffern können usw.
Ich finde es bescheuert, wenn man ein Kind nicht dazu anhält, etwas Gelerntes anzuwenden, damit es gefestigt wird. Und Grundfertigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen muss wohl jeder, der in unserer Gesellschaft bestehen will, irgendwann mal lernen, oder?
SchreibschriftGURU (Gast) antwortete am 19. Dez, 21:16:
@stichi
Sinnerfassendes Lesen hat mit Schreibschrift genauso viel zu tun, wie der Papst mit einem Doppelbett. Leserlich und flüssig schreiben kann man auch in Druckschrift. Wenn ein Kind seine eigene Schrift nicht entziffern kann, egal ob Druck- oder Schreibschrift, ist das natürlich nicht tolerabel, das kapiert jedes halbwegs intelligente Kind von ganz alleine. Aber ob ein Kind Schreib- oder Druckschrift oder beides beherrscht ist vollkommen unerheblich. Wichtig ist nur, dass es leserlich schreibt.
BIA (Gast) antwortete am 19. Dez, 21:18:
@StichiJa, das Schaffen von Strukturen und Routinen ist die halbe Miete. :-)
Aber nicht jeder Lehrer ist da ein Naturtalent, für manche bleibt das ewig mühsam.
stichi antwortete am 19. Dez, 21:44:
@schreibschriftguruDas sinnerfassende Lesen war auf dich bezogen, nicht auf das Beherrschen der Schreibschrift!! Offensichtlich habe ich richtig vermutet!
steppenhund antwortete am 19. Dez, 23:54:
@SchreibschriftGURUSinnerfassendes Lesen hat sehr wohl etwas mit Schreibschrift zu tun. Das sieht man sofort daran, wenn man etwas Handgeschriebenes sieht und feststellen muss, dass da nicht sinnerfassend geschrieben wurde.
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Aber - Ironiemodus an - im Prinzip ist gar nichts wichtig. Weder Schreiben, noch Lesen, noch sinnerfassendes Lesen. Vor allem auch nicht Bloggen und schon gar nicht ficken. Denn davon kommen die Kinder zur Welt. Und wir wissen schon jetzt nicht mehr - wie man die Kinder verarbeiten soll, sprich wie man ihnen Arbeit verschaffen soll. Denn eine Kuh ist nützlicher als ein Mensch, der nichts gelernt hat und der seine Verweigerung etwas zu lernen dann noch unbedingt weitergeben muss.
- Ironiemodus aus _
Man kann tatsächlich leserlich und flüssig in Druckschrift schreiben. Allerdings etwas langsamer. Dass man nicht mehr stenografieren lernt, lässt sich allenfalls noch mit der Technik erklären.
SchgreibschriftGURU (Gast) antwortete am 20. Dez, 19:28:
@stichi
Was nützte es mir, hier jetzt weiterzudiskutieren? Willst du lieber Recht haben oder glücklich sein? Ich überlasse dir das Recht. :-)
SSguru (Gast) antwortete am 20. Dez, 19:30:
@steppenhund
Du schreibst:"Sinnerfassendes Lesen hat sehr wohl etwas mit Schreibschrift zu tun. Das sieht man sofort daran, wenn man etwas Handgeschriebenes sieht und feststellen muss, dass da nicht sinnerfassend geschrieben wurde."
Deine Schlussfolgerungen wundern mich.