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cotopaxi

 
steppenhund meinte am 18. Dez, 12:32:
Übung
Ich düfte das gar nicht schreiben, denn ich habe von meinem 10. Lebensjahr bis zur Matura nie eine Hausübung zu Hause gemacht. Das war die Folge eines Freundes, der diesen Aufwand ebenfalls reduzieren wollte und versucht hat, die Hausübungen bereits in der Pause, in den Religionsstunden und allenfalls noch während Geographie und Geschichte zu machen.
Dem schloss ich mich an.
Wenn ich ihn bei sich zuhause besuchte, spielten wir mit der Märklin oder wir musizierten. Vor Prüfungen hörte ich ihn in Geographie und Geschichte ab, dabei lernte ich das Notwendige für mich selbst.
Strafen musste ich zweimal zuhause machen. In der zweiten und der sechsten Klasse Mittelschule. Unterschiedliche Professoren, beide Male bekam ich als Strafe, alle Übungsbeispiele des jeweiligen Mathematikbuchs zu rechnen. (Das nennt man "angepasstes Strafmaß", denn damit war ich in 2-3 Stunden durch und Spass gemacht hat es mir außerdem.)
Das ist aber eine Vorgangsweise, die nur dokumentiert, dass die Schule für Begabte nichts aufzuweisen hat. Ich selber würde nicht nur Hausaufgaben geben, sondern auch in der Schule viel mehr Beispiele an der Tafel durchrechnen lassen. Es ist unabdingbar. Und wie schon RMZ geschrieben hat, wo sollen die Vokabeln erhalten bleiben, wenn nicht durch Üben oder Sprechen in der fremden oder der Sprache.
Aber im Artikel ist bereits ein ganz wesentlicher Punkt enthalten: die Kinder sind einsichtig, die Hälfte tut ...
Welche Kinder werden das sein? Das sind die, welche vom Elternhaus mitgekommen, dass ihre Berufschancen steigen (oder überhaupt erst vorhanden sind), wenn sie über ein gutes Grundlagenwissen verfügen. Woraus das besteht, darüber kann man streiten. Ich glaube, dass auch Geschichte notwendig ist, obwohl ich die nicht mochte. Jedes Kind hat Fächer, die es nicht so gerne hat. Es geht allerdings darum, ob die Eltern vermitteln können, dass jedes Fach einmal im Leben wichtig werden kann - und ob das auch die Lehrer glauben.
Dazu noch drei Punkte:
1.) In der Hochschule, in technischen Fächern, sind die Übungen oft der Prüfstein, ob jemand das Studium überhaupt schaffen kann. Es sind brutale Methoden, aber sie greifen - meiner Meinung nach - auch zu recht. Ich habe im Berufsleben nichts von einem Mitarbeiter, der etwas auswendig hersagen kann, er muss es auch umsetzen können. Das ist auch der Punkt, wo ich dem Gleichheitsgrundsatz das Recht abspreche. "Nicht jeder Student soll gleiche Studienchancen haben." Wenn ein Schüler schon in der Schule nicht lernen wollte, gibt es keine Begründung, warum sich das später ändern sollte.
2.) Mit meinen fast 60 JAhren kann ich folgende Erfahrung berichten. Jedes Fach, in dem ich mich in der Mittelschule fadisiert habe, Geschichte, Geographie, Chemie, hat später noch einmal eine Bedeutung bekommen, wo ich es bedauerte, in bestimmten Fächern nicht besser aufgepasst zu haben.
3.) Es ist ein Irrtum, zu glauben, dass man alles wieder vergisst, was man einmal gelernt hat. Wenn man es richtig gelernt, stellt sich bei der Konfrontation mit alten vergessenen Inhalten raschestes Wiedererkennen ein, weil man ja nicht mehr die Begründungen und Deduktionen überdenken muss. Die stellen sich schlagartig ein, manchmal sogar noch mit einem plötzlichen Aha-Effekt.
Ich weiß, dass das schwer zu glauben ist. Ich habe es vor 45 Jahren auch nicht geglaubt. Aber ich sag's halt einfach. Vielleicht glaubt mir ein oder der andere doch. Die Anschauungsbeispiele für Punkt 3 sind mir noch heute präsent. 
o. klein (Gast) antwortete am 20. Dez, 00:29:
Also ehrlich gesagt, was mir heute z.B. in Biologie fehlt liegt nicht daran, dass ich in der Schule (80er Jahre) nicht aufgepasst habe, sondern dass man seither in diesem Gebiet fulminante Fortschritte gemacht hat, von denen man damals nur träumen konnte...

Dasselbe gilt auch für Chemie und Physik... 

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