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cotopaxi

 
El Loco meinte am 16. Sep, 16:20:
Erst 35 Jahre...
... gibt es überhaupt die Möglichkeit, Texte zu erschwinglichen Preisen zu vervielfältigen. Damals mit der Blaumatrize - gibts so ein Gerät in eurer Schule nicht mehr?
Aber was machte man vorher?
Vorher wurde ein Tafelbild entwickelt. Mit Erklärungen, Stück für Stück. Das haben die Schüler dann abgeschrieben, die Schülerinnen sogar sorgfältig. ;)
An der Uni sieht man sich dem doch wieder ausgesetzt, weil die Medienkompetenz der Professoren weithin auf dem Stand der Siebziger ist - also warum nicht die Schüler darauf vorbereiten? Zumal das Abschreiben eines Textes, das Abmalen einer Grafik eine viel bessere Art ist, sich selbige(n) anzueignen, als ihn nur auf Papier zu bekommen und in die Tasche zu stecken. Um Professor Hans Schneider (Marburg/L.) zu zitieren: "Vergessen Sie nie: was Sie kopiert haben, haben Sie noch lange nicht gelernt." 
teacher antwortete am 16. Sep, 21:43:
Defaitismus?
Ich muss und ich will kopieren, das kann doch heute nicht zu viel verlangt sein bei so viel Papiermüll in meinem Keller :-) 
El Loco antwortete am 23. Sep, 12:35:
Realismus.
Defaitismus? Ganz im Gegenteil. Ich weiß aber nur zu gut, daß etwas Kopiertes noch nicht gelernt ist - dagegen was man hat abschreiben müssen, das ist schon wirklich durch den Kopf gegangen. Neudeutsch nicht nur Input, sondern auch Output, in klassischeren Worten: man hat sich nicht nur berieseln lassen, sondern hat etwas mit den Lerninhalten getan - und damit werden sie viel besser ins Gedächtnis eingeprägt.
Man redet heute so gern von Lernkompetenz. Kopierzettel machen das Lernen aber nicht einfacher.
Erzähl Kindern eine Geschichte, und sie vergessen sie. Laß sie die Geschichte spielen, und sie wissen sie noch nach Jahren. Laß sie die Geschichte malen, und sie behalten sie im Gedächtnis. 
stichi antwortete am 23. Sep, 16:04:
Ja,ja, das geht dann bis zur szenischen Darstellung der Polymerisation im Chemieunterricht.
Ich hatte mal eine Klasse, die im Vorjahr bei einem Referendar Unterricht hatte, der natürlich ALLES ausprobieren musste. Ich war etwas perplex, als die Schüler mir auf die Frage, ob sie das Thema behandelt hätten, sagten, dass sie dies im Schulhof dargestellt hätte. Im stillen leistete ich schon Abbitte, weil ich dachte, die von mir stets misstrauisch beäugte Methode würde doch etwas bringen. Ich fragte dann nach, wie die Polymerisation denn ablaufe und bekam die Antwort: Das weiß ich nicht, aber ich erinnere mich, dass ich und Annika ein Wasserstoffmolekül darstellten.
Ein großer Erfolg!!!! 
teacher antwortete am 23. Sep, 20:04:
Es gilt, das Beste aus der Misere zu machen. Aber es ist Pflicht, den Leuten zu zeigen, dass der Staat seinen Kindern nicht einmal schwarz-weiße Kopien zum Lernen zahlen will! 

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