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cotopaxi

 
.peter (Gast) meinte am 24. Apr, 02:30:
an der Uni genauso ...
Die Referate der meisten meiner Kommilitonen sind seit meinem Studienbeginn schon so grausig, dass ich inzwischen selber keine Lust mehr habe und auch nichts mehr mache.

Am Anfang habe ich noch ewig Vorbereitung gemacht und mich am Vorabend per Webcam aufgenommen, um den Einstieg perfekt zu machen.

Nun ... naja, weniger halt. Zumal man NIE allein ein Referat machen darf, sondern immer in irgendwelchen unorganisierbaren Grupen. bäh

Captcha: enthe 
manfred b antwortete am 24. Apr, 15:35:
und eine frage hätt ich noch:
haben sie zufällig das letzte profil schon gelesen - die kolumne von hrn. lingens? oder im letzten falter den kommentar von frau brodnig? wie stehen sie dazu als engagierter lehrer - wie ich sie erleb...
vg. http://manfredbruckner.blogspot.com/ 
teacher antwortete am 24. Apr, 18:43:
Leider kann man bei blogger.com ohne Anmeldung nicht posten. Daher hier meine Meinung:

Ich habe mich gerade heute erst über Lingens im profil geärgert. Er ist ein erfahrener und vernünftiger Mann, aber er zeigt in seinem Artikel, dass er von der Realität in der Schule wenig Ahnung hat. Die Vorschläge von außen klingen einleuchtend, scheitern aber an vielen Details.
Z.B. ist es toll, die Direktoren ihr Lehrpersonal ausuchen zu lassen. Leider gibt es in manchen Fächern gar keine qualifizierten (geprüften)Lehrer, die anderen suchen sich jene Schulen aus, wo die Probleme (Gewalt, Drogen, Ausländer ...) am geringsten sind. Die Schulen in den Problemgebieten müssen dann irgendwelche Ersatzlösungen suche, obwohl sie die besten Kräfte bräuchten. Dann gibt es Direktoren, die primär politisch denken, die also Parteifreunde engagieren statt Lehrkräfte. Und es gibt völlig uninteressierte Direktoren, die sich um ihre Pension und ihre Ruhe kümmern, weniger um die Qualität des Unterrichts. Oder Direktoren, die uralte Vorstellungen von Unterricht haben, die moderne Lehrer lieber rausschmeissen wollen als engagieren.
Kurz: Eine Schule ist kein Supermarkt, die Regeln der freien Marktwirtschaft gelten hier einfach nicht. 
teacher antwortete am 24. Apr, 22:11:
@peter:
Das Witzige an unserem Ausbildungssystem: Man passt sich nach unten an - wenn nichts Eindeutiges dagegen unternommen wird.
Die Besseren bekommen keine Erfolgserlebnisse! 
.peter (Gast) antwortete am 25. Apr, 18:05:
stimmt wohl, und...
... und die Gegenmaßnahme ist ja immer, einfach sehr sehr viele Regeln aufzustellen. Im Endeffekt bedeutet das aber nur einen rießen Mehraufwand für die Gruppe, nciht aber ein interessanteres Seminar.

captcha: toere 
teacher antwortete am 26. Apr, 13:05:
Schüler und Studierende, die gute Präsentationen halten, werden dafür nicht (unbedingt) geliebt (von ihren Kameraden). Das ist doch absurd. 
manfred b antwortete am 28. Apr, 13:35:
ich stimme ihnen zu -
die regeln der freien marktwirtschaft gelten nicht. aber sie sollten es - dh. es müssen entscheidungen getroffen werden, die marktwirtschaftliche logiken im schulsystem implementieren helfen. nur jammern über den status quo scheint mir recht sinnlos. weshalb es meines erachtens auch den lehrerInnen gut anstehen würde bei dieser debatte aktiv mitzugestalten und nicht nur zu mauern. 
stichi antwortete am 28. Apr, 22:06:
Wieso sollen in der Schule die Regeln der freien Marktwirtschaft gelten? Das ist doch der blanke Unsinnn. NICHTS entspricht hier diesen Prinzipien und ich finde das ganz richtig. Hier geht es nicht um Angebot und Nachfrage. Hier müssen auch Kinder, die nicht Top sind gewürdigt und gefördert werden. 
manfred b antwortete am 29. Apr, 08:34:
sorry -
das ist ein missverständnis - es geht darum, dass auch eine schule nach den regeln der freien marktwirtschaft geführt werden kann. dh. insb. budgetverantwortung der direktion gegenüber dem auftraggeber - sprich bund, möglichkeit der direktorInnen die lehrerInnenschaft zu bestimmen, keine unbefristeten verträge mehr, weder für direktorInnen noch für lehrerInnen, erfolgskontrolle auf beiden seiten, standardisierung der schulabschlüsse, damit ein gewisse vergleichbarkeit der schulen gegeben ist, etc. etc. - und: NATÜRLICH sollen ausnahmslos alle kinder bestmöglich gefördert und gewürdigt werden - das ist DIE aufgabe der schule! 
atrazin antwortete am 29. Apr, 20:55:
Ähhhm - wo in der freien Marktwirtschaft gibt es keine unbefristeten Verträge ??
In der ach so schrecklichen freien Marktwirtschaft hat man eine Probezeit und danach wird man entweder übernommen oder nicht - alles andere ist ein unzulässiger Kettenarbeitsvertrag. Lehrer bekommen meist 5 Jahre jeweils einjährige Verträge und dann erst einen unbefristeten - machen sie das mal in der schrecklichen freien Marktwirtschaft, da bekommen sie als Arbeitgeber keinen Fuß mehr auf den Boden. 
stichi antwortete am 29. Apr, 22:13:
Schule kann nicht nach den Regeln der freien Marktwirtschaft funktionieren. Schon allein die Beurteilung, wer ein guter Lehrer ist, kann doch nicht objektiv sein, solange ich mir nicht auch die Schüler aussuchen kann.
Ich bemerke es in unserer Schule. Wer hat Schwierigkeiten mit den Eltern???? Nein, nicht die Kollegen, die schlechten Unterricht machen,solange sie nur gute Noten geben, sondern die, die Ansprüche stellen und versuchen einigermaßen das Niveau zu halten, dann aber auch schlechte Noten verteilen, wenn die Leistung nicht erbracht wird.
Was ist die Konsequenz? Sie erhalten die Kündigung, weil sie ja nicht zur Zufriedenheit der Eltern arbeiten. So und jetzt malen wir uns mal aus, wohin das führt.......
Wunderbare Aussichten.
Letztens habe ich auf einem Elternabend erlebt, wie ein Vater großkotzig angefangen hat zu tönen, wie in der Industrie Probleme gelöst werden. Der angesprochene Kollege hat daraufhin geantwortet, dass das in diesem Fall bedeuten würde, dass die Hälfte der Klasse schon vor Jahren von der Schule geflogen wäre, weil sie sich ein derartiges Verhalten in der freien Marktwirtschaft nicht leisten könnten. Daraufhin wurde der Gute ziemlich kleinlaut und hat mit seinen Industrievergleichen aufgehört.
Wir produzieren nichts und wir müssen ALLE Kinder irgendwie in dem Apparat mitnehmen. Also was soll dieses Gerede? 
manfred b antwortete am 30. Apr, 08:18:
da hab ich mich wohl unklar ausgedrückt -
die unbefristeten verträge bezogen sich auf die direktorInnen. bei lehrerInnen kenn ich die situation sehr genau. war schließlich selber einer. oder bin? wird man das je wieder los? seit es die pragmatisierung nicht mehr gibt, verbessert sich meines erachtens die situation auch. jedoch denk ich, dass das besoldungsmodell - dienstjahre bringen mehr kohle, kontraproduktiv ist. außerdem versteh ich nicht, warum von der "schrecklichen, freien marktwirtschaft" die rede ist. ich sag doch, sie sei gut - auch für die schule...
wie auch immer - seh noch immer kein argument gegen logiken der freien marktwirtschaft. dh. ja nicht, dass nur die elternzufriedenheit zählt. drum auch die argumentation in richtung standardisierung. die schulabschlüsse müssen vergleichbar sein, womit auch ein vergleichbarkeitsaspekt in die leistung von lehrerInnen und die schule an sich käme.
meine vorschläge zielen doch in richtung weiterentwicklung von schule und insbesondere dem system schule - und es ist mir immer wieder ein rätsel warum gerade die lehrerInnen in diesen fragen so konservativ argumentieren. 
teacher antwortete am 30. Apr, 10:06:
Ich spreche mich auch ganz für Standardisierungen aus. Aber dann bin ich lieber in einer feinen Wohngegend mit bildungsinteressierten Eltern als im Großstadtslum mit allen Problemen.
@stichi:
Das Problem ist wirklich, dass die "lieben Lehrer", die gute Noten verschenken, keine Arbeiten einfordern und bei Stress mit ihren Kindern in den Schulgarten gehen, bei allen gut ankommen. Die konsequenten Lehrer mit hohen Ansprüchen haben nur Probleme mit Schülern+Eltern+Direktoren! 
manfred b antwortete am 30. Apr, 15:22:
tja, das sollte auch dann
jede/r einzelne lehrerIn entscheiden kann, in welcher schule er/sie unterrichten will. und wenn die schulen entsprechend marktwirtschaftlich geführt werden, wird es auch einen freien wettbewerb geben. was meines erachtens sicher positiv wäre.
und was das schülerInnen-eltern-direktorInnen feld angeht: genau diese spannungen wären mittels standardisierungen eher in den griff zu kriegen, da noten so einfach nicht mehr verschenkt werden können - der/die lehrerIn steht ja schließlich dafür gerade. 
stichi antwortete am 30. Apr, 16:53:
Dann schaffen wir nur noch marktwirtschaftlich alle jene Schüler ab, die unbegabt, faul, verhaltensauffällig oder sonst was sind und die deshalb keiner unterrichten will, schon haben wir ein marktwirtschaftliches Schulschlaraffenland!!!!!
Wenn ich schlechte Schüler habe und deren Leistung entspricht nicht den Standards, ist automatisch mein Unterricht schlecht??? Seltsame Logik!
Eine Schule produziert nichts und um objektiv Noten erteilen zu können, muss ein Lehrer unabhängig sein und ich kann das Geschwätz von den allgemein gültigen Standards nicht mehr hören. Stell dreimal die gleiche Frage und jeder wird etwas anderes als perfekte Antwort erwarten.
Schülerleistungen können nicht bestimmt werden wie der Fettgehalt von Milch. Das ist reine Augenwischerei!! 
manfred b antwortete am 6. Mai, 17:35:
das scheint mir ziemlich -
schwarz/weiß zu sein. ich bin mir sicher, dass marktwirtschaftliche elemente in die führung von schulen zu integrieren sind. ich rede nicht davon, dass ausschließlich marktwirtschaftliche kriterien entscheidend sein sollen. trotzdem denke ich, ist das schulsystem so wie es sich in österreich darstellt nicht mehr auf der höhe der zeit - siehe finnland - oder auch landertshammers interview im standard - vg.
http://manfredbruckner.blogspot.com/2008/05/und-schon-wieder-hut-ab.html 
stichi antwortete am 6. Mai, 22:12:
Kann mich mal jemand aufklären? Was ist an den finnischen Schulen marktwirtschaftlich????
Ich finde es eigentlich schon ziemlich unfair, finnische Zwergschulen mit den hiesigen Verhältnissen zu vergleichen. Meinst du in Finnland sähe es noch so rosig aus, wenn in den Schulen z. T. 85% der Klassen aus ausländischen Kindern bestehen würden?
Man kann doch solch unterschiedliche Verhältnisse nicht in einen Topf werfen.
Und nochmal, was hat das jetzt mit Marktwirtschaft zu tun????? 
manfred b antwortete am 7. Mai, 10:32:
meinem bescheidenen wissen nach -
gibt es im finnischen schulsystem nationale bildungsziele und -standards (vg. debatte oben, wo sie erklärten, dass das augenauswischerei sei, von standards zu reden), die lt. pisa unter anderem zu extrem hohen ausbildungsniveaus führen (zu erwähnen ist beispielsweise die niedrige analphabetenrate). der hinweis auf die vergleichsweise niedrigen zuwandererzahlen ist natürlich richtig, dennoch denke ich, dass das finnische system in summe moderner ist - stichwort mittlere bildungsstufe bzw. gesamtschule, zentrales abitur, etc.

wie schon oben gesagt: ich rede nur davon, dass die tlw. anwendung von marktwirtschaftl. kriterien prinzipiell positiv wären - vg. dazu auch der von der wirtschaftskammer eingebrachte punkt hinsichtl. karrierechancen von lehrerInnen. inwieweit in finnland marktwirtschaftl. verhältnisse an den schulen umgesetzt sind, entzieht sich meiner kenntnis - ich wollte auch nicht behaupten, das zu wissen. 

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