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cotopaxi

 
Der Halo-Effekt.
Der Halo-Effekt am Lehrer-Beispiel.
Halo-Effekt und Wirtschaft.

Meinen privaten Halo-Effekt erfahre ich am konkretesten hier - im anonymen Lehrer-Blog. Aber nicht nur.

In jedem Dicken steckt ein Schlanker, verspricht die Werbung. In jedem Lehrer ein Mensch, meist Frau oder Mann, vermute ich. Eine ganze Persönlichkeit, die häufig radikal auf ihren Beruf reduziert wird. Als Mensch ausgelöscht, als Mann kastriert. Der Beruf, sobald ich ihn erwähne, überstrahlt den Rest meines Daseins.

Der Halo-Effekt wirkt wie der Lichtkranz eines leuchtenden Himmelskörpers in alle Richtungen, nach vorne und hinten, nach oben und unten, ins Positive und Negative.

Bei einer Vernissage schildert eine junge südamerikanische Künstlerin ihre katholische Hemmschwelle beim Aktmalen. Dem Lehrer erzählt sie zwanglos, dass sie weibliche Körper unbeschwert betrachten kann. Der Lehrer steht über solch banalen Geschlechtlichkeiten, der Mann in mir malt sich allerhand aus.

Eine Mutter erzählt offen in der Sprechstunde, was sie nach der heimlichen Lektüre des Tagebuchs ihrer hyperaktiven Tochter vermutet: Sexuelle Schrankenlosigkeit. Der Klassenvorstand berät und beruhigt, der Mann fantasiert.

Eine Kollegin berichtet aus dem Sauna-Alltag ihres Frauen-Stammtisches. Wer, wo, was, wie. Der Psychotherapeut hört aktiv hin, der Mann dahinter denkt sich seinen Teil.

Der Lehrer leugnet Überforderungen, der Mann schreibt sie in den Blog.
Blogzombienchen meinte am 11. Mär, 19:44:
Wir sind alle 'nur' Menschen und damit auch geschlechtliche Wesen.
Das gilt wohl sogar für Eunuchen, erst recht für ganz normale Männer und Frauen. Das können wir nicht ablegen und sollte wir auch nicht verleugnen. Trotzdem gibt es einfach Situationen, wo es nicht angemessen wäre über seine eigenen Phantasien zu reden.
So ist das nunmal mit dem Menschsein - es bringt immer Konflikte mit sich. Die Kunst liegt nicht darin diese zu vermeiden, sondern zu lernen damit umzugehen.
Grüße von der Untoten 
teacher antwortete am 11. Mär, 20:11:
Danke. Klingt sehr verständnisvoll und einsichtig.
Ich nütze den Blog gerne dafür, Dinge anzusprechen, die sonst verschwiegen werden. 
Blogzombienchen antwortete am 11. Mär, 20:23:
Das ist einer der ganz großen Vorteile des Bloggens, daß man hier über alles schreiben kann, was einen bewegt und über das man sonst vielleicht nie mit irgendjemand reden könnte.
Das hat allerdings auch einige Tücken...
Vor allem sollte man, wenn etwas unbedingt anonym bleiben soll unbedingt dafür sorgen, daß man auch wirklich anonym bloggt... und nicht Dinge schreibt über die man gefunden und identifiziert werden kann.
Außerdem neigen einige hier auch dazu sich hier mit ihren Problemen zu 'produzieren'. Und wenn jemand hier mit sowas nur kokettiert und dafür dann womöglich auch noch Beifall bekommt, dann kann das ein selbstschädigendes Verhalten sogar noch verstärken...
Aber ich schweife ab. Das bezog sich jetzt auf jemand anderes.
Ich persönlich habe jedenfalls fast nur gute Erfahrungen damit gemacht beim Bloggen über so ziemlich alles reden zu können.
Mir hat das sehr gut getan.
Grüße von der Untoten 
teacher antwortete am 11. Mär, 20:38:
Früher ging man beichten.
Die Amis gehen zum Psychiater.
Ich blogge. Hoffentlich nützt es (mir und anderen) 
Blogzombienchen antwortete am 11. Mär, 21:06:
Nun ja, zumindest ist Bloggen billiger als ständig zum Psychiater zu rennen ;-).
Der Blog im Haus erspart den Psychiater, oder so ähnlich ;-), jedenfalls manchmal.
Grüße von der Untoten 
 

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