"Wie bist Du zu dieser Führung gekommen?"
"Das war nicht so leicht. Ich kenne über einen Verein in der Gemeinde einen Abgeordneten, der hat mir dann die Rutsche gelegt ..."
So kommen wir zu einer persönlichen Führung durch das Parlament und zu einer zweistündigen Diskussionsrunde im Parlamentsklub. Ohne Kosten, Getränke inklusive.
Zwei Reaktionen waren zu hören.
1. "Na typisch! Ohne Beziehungen geht in Österreich gar nix."
Tatsächlich stehen die Lehrer vor einem unlösbaren Phänomen: Immer weniger Unternehmen empfangen bereitwillig und uneigennützig Besucherklassen. Die Betriebe sparen lieber Führungen, Kosten und Ärger ein. Gleichzeitig steigt der Vorwurf, die Schulen würden zu wenig in und auf die Praxis schauen. Persönliche Beziehungen öffnen da manche Tore ...
2. "Auch die Lehrer müssen moderne Netzwerke aufbauen und nutzen."
Ohhh! Netzwerk klingt gut und so modern. Leute! Ein Netzwerk funktioniert auf dem Prinzip von Geben und Nehmen, kratzt haarscharf an Korruption und Freunderlwirtschaft.
So erinnere ich mich mit Bauchweh an eine Zusammenarbeit mit einer großen Bank, dessen Filialleiter mit mir im Fitnessclub schwitzt.
"Natürlich kann ich dich in das Börsenspiel einklinken," versprach er großspurig.
Wir verbrachten etliche produktive Stunden im Schulungscenter des Geldinstituts, nutzten Infrastruktur und Know-how. Das rentiert sich durch Logos auf Lernunterlagen und betriebliche Imagepflege, das ufert aber (unerwartet) in konkrete Keilermethoden aus.
Viele Wochen nach Projektende fragt mich eine der beteiligten Schülerinnen, wie sie das Girokonto wieder kündigen könne.
"Ich dachte, wir hätten ein kurzfristiges Übungskonto eröffnet", falle ich aus allen Wolken.
Reaktion des Zweigstellendirektors: "Ist ja ein kostenloses Studentenkonto. Was Besseres gibt's gar nicht am Markt!"
"Das war nicht so leicht. Ich kenne über einen Verein in der Gemeinde einen Abgeordneten, der hat mir dann die Rutsche gelegt ..."
So kommen wir zu einer persönlichen Führung durch das Parlament und zu einer zweistündigen Diskussionsrunde im Parlamentsklub. Ohne Kosten, Getränke inklusive.
Zwei Reaktionen waren zu hören.
1. "Na typisch! Ohne Beziehungen geht in Österreich gar nix."
Tatsächlich stehen die Lehrer vor einem unlösbaren Phänomen: Immer weniger Unternehmen empfangen bereitwillig und uneigennützig Besucherklassen. Die Betriebe sparen lieber Führungen, Kosten und Ärger ein. Gleichzeitig steigt der Vorwurf, die Schulen würden zu wenig in und auf die Praxis schauen. Persönliche Beziehungen öffnen da manche Tore ...
2. "Auch die Lehrer müssen moderne Netzwerke aufbauen und nutzen."
Ohhh! Netzwerk klingt gut und so modern. Leute! Ein Netzwerk funktioniert auf dem Prinzip von Geben und Nehmen, kratzt haarscharf an Korruption und Freunderlwirtschaft.
So erinnere ich mich mit Bauchweh an eine Zusammenarbeit mit einer großen Bank, dessen Filialleiter mit mir im Fitnessclub schwitzt.
"Natürlich kann ich dich in das Börsenspiel einklinken," versprach er großspurig.
Wir verbrachten etliche produktive Stunden im Schulungscenter des Geldinstituts, nutzten Infrastruktur und Know-how. Das rentiert sich durch Logos auf Lernunterlagen und betriebliche Imagepflege, das ufert aber (unerwartet) in konkrete Keilermethoden aus.
Viele Wochen nach Projektende fragt mich eine der beteiligten Schülerinnen, wie sie das Girokonto wieder kündigen könne.
"Ich dachte, wir hätten ein kurzfristiges Übungskonto eröffnet", falle ich aus allen Wolken.
Reaktion des Zweigstellendirektors: "Ist ja ein kostenloses Studentenkonto. Was Besseres gibt's gar nicht am Markt!"
teacher - am Mittwoch, 26. April 2006, 21:27
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