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cotopaxi

 
Zwei Mädchen laufen zu mir und petzen:
"Herr Professor, die raufen in der Klasse!"
Als ich dort ankomme, sehe ich nur mehr zwei gerötete Gesichter. Neugierige beginnen sich um uns sammeln: "Was tut er?" fragt ihre Mimik in meine Richtung.
Ich beobachte, lass' mir Zeit mit konkreten Interventionen. Das halten die beiden Kontrahenten nicht aus. Sie stürzen sich ungefragt in gegenseitige Schuldzuweisungen. Dann passiert das Überraschende: "Ich geh' jetzt zu den Peers!"
Einer der beiden Raufbolde schießt bei der Klassentür hinaus und will nach rechts abbiegen. Aber die Schaulustigen geben gute Tipps, wie er schneller zu den Peers kommt: "Geh' gleich da in die 4 A!"

Wir haben in jede Unterstufenklasse ein Plakat aufgehängt: Fotos, Vornamen, Klasse der Peers. In Sprechblasen darüber "Wenn Streiten keinen Spaß mehr macht, komm' zu uns!"
Wer sind die Peers? Wer sich genauer informieren will, klickt hier.
In Kürze: "Peer group education" geht von der Tatsache aus, dass Jugendliche leichter und mehr von Gleichaltrigen annehmen als von Erwachsenen. Schüler, die besondere Anerkennung in ihrer Gruppe genießen (peer leaders), werden daher in der Schulmediation eingesetzt, um Konflikte zu regeln oder Prävention zu betreiben.

Die Peers melden sich freiwillig, gehen ein paar Tage in Ausbildungsklausur und trainieren ihren stressigen Einsatz. Dieser wird selten von den Streitpartnern selbst angefordert, häufiger von genervten Klassenkameraden, die Ruhe und Frieden suchen, und zunehmend von Lehrern, die den jungen Mediationskräften vertrauen.
"Geh', lasst's mi in Ruh'. Geht's zu den Peers!"

 

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