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cotopaxi

 
Zwei Mädchen kommen mehr als erheitert aus der Englisch-Stunde zurück. Sie nehmen mich wahr, übersehen mich aber. Sie zücken ein buntes Papier und heften es an die Pinnwand der Klasse. Das Ergebnis einer kreativen Englischstunde.
Sie lachen darüber, sie nehmen die Kollegin nicht mehr ernst.
Pädagogisches Todesurteil, faktisch.

"Wir mussten eine Valentinskarte entwerfen ... oder ein amerikanisches Valentinslied singen. ... Die spinnt ja."
"Hehe," setzte ich zur Verteidigung an, "die Kollegin meint es gut mich euch."
"Gut meinen? Das ist das Gegenteil von gut sein

Das A4-Blatt ist mit rosa Herzen, mit Amorpfeilen und mit polyglottem Kitsch übersät. Wie Valentinstag, eben.

Die Kollegin hat sich ehrlich bemüht, aktuell und motivierend ihren Sprachunterricht aufzumöbeln. Sie ging mit gutem Gewissen in die Klasse und mit gutem Gefühl wieder hinaus.
Die Schülerinnen lachen hinter ihrem Rücken über so viel infantile Naivität. So sieht moderner Unterricht aus, in der Realität.

Die Theorie: Lasst die Kinder zu einem aktuellen Thema, das sie interessiert, mit allen Sinnen kreativ arbeiten. Liebe, Valentinstag, malen, singen, schreiben. Partnerarbeit.

Das Ergebnis: Müll an der Pinnwand.

 

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