Ich gehe in die 1.Klasse - "Guten Morgen, setzen bitte" - und lege meine Unterlagen auf den Tisch. Ich suche das Klassenbuch und lasse meine Augen durch den Raum schweifen: Absenzen?
Überraschung.
"Wer sind denn die?", wende ich mich an die Kleinen in den vorderen Reihen.
"Keine Ahnung. Die haben sich einfach hinten hingesetzt."
In der letzten Reihe sitzen drei ehemalige SchülerInnen und warten schelmisch auf meine Reaktion.
Gut, die kriegen mich nicht, ich spiele mit.
"Wir haben heute Experten eingeladen und wir schauen mal, was die können."
Überraschung in der letzten Reihe.
"Ihr stellt Ihnen Fragen aus unseren letzten Stunden."
"Haben wir wenigstens drei Joker?", wollen die verblüfften Gäste wissen.
"Klar! Telefon, Publikum, fifty-fifty - wie gehabt."
Die ersten Kinder zeigen schon auf.
"Sandra, die erste Frage, bitte."
"Was heißt eigentlich Eskimo?"
Nachdenkpause.
Auswegsuche.
"Ihr müsst uns schon vier Auswahlmöglichkeiten geben!"
Noch besser. Jetzt müssen sich die Kleinen blitzschnell drei falsche Antworten einfallen lassen und trotzdem die richtige wissen und nennen. Und genau aufpassen, was die Mitschüler gesagt haben. Ganz schön anspruchsvoll!
"Antwort 1?"
"Rohfleischesser."
"Antwort 2?"
"Rentierhirten."
"Antwort 3?"
"Leute aus der Tundra."
"Antwort 4?"
"Eismenschen."
Spitze! Die Zehnjährigen machen sofort tolle Vorschläge, die Achtzehnjährigen im Fond der Klasse schwitzen.
"Können wir einen Joker einsetzen?"
"Natürlich! ..."
Die Kinder wollen nicht aufhören, unseren Besuch zu testen. Dieser müht sich redlich, sein Gesicht zu wahren. Eine halbe Stunde wiederholen wir so den Stoff der letzten Tage und von Müdigkeit keine Spur. Schwer wird es erst, als ich versuche, die Kinder auf ein neues Lerngebiet einzustimmen. Sie wollen lieber weiter prüfen!
Nach der Stunde begrüße ich herzlich die ausgepowerten Ex-Schüler, danke ihnen für ihre spontane Mitarbeit und lade sie zur nächsten Stunde ein:
"Eine achte Klasse, Maturavorbereitung, kommt ihr mit?"
"Nein Danke, wir wollen uns nicht ganz blamieren."
P.S.: Richtige Antwort: Rohfleischesser.
Wir hatten darüber einen beeindruckenden Videoausschnitt gesehen. Frisches Blut der geschlachteten Rentiere trinken und warme Leber dazu. Mahlzeit.
Überraschung.
"Wer sind denn die?", wende ich mich an die Kleinen in den vorderen Reihen.
"Keine Ahnung. Die haben sich einfach hinten hingesetzt."
In der letzten Reihe sitzen drei ehemalige SchülerInnen und warten schelmisch auf meine Reaktion.
Gut, die kriegen mich nicht, ich spiele mit.
"Wir haben heute Experten eingeladen und wir schauen mal, was die können."
Überraschung in der letzten Reihe.
"Ihr stellt Ihnen Fragen aus unseren letzten Stunden."
"Haben wir wenigstens drei Joker?", wollen die verblüfften Gäste wissen.
"Klar! Telefon, Publikum, fifty-fifty - wie gehabt."
Die ersten Kinder zeigen schon auf.
"Sandra, die erste Frage, bitte."
"Was heißt eigentlich Eskimo?"
Nachdenkpause.
Auswegsuche.
"Ihr müsst uns schon vier Auswahlmöglichkeiten geben!"
Noch besser. Jetzt müssen sich die Kleinen blitzschnell drei falsche Antworten einfallen lassen und trotzdem die richtige wissen und nennen. Und genau aufpassen, was die Mitschüler gesagt haben. Ganz schön anspruchsvoll!
"Antwort 1?"
"Rohfleischesser."
"Antwort 2?"
"Rentierhirten."
"Antwort 3?"
"Leute aus der Tundra."
"Antwort 4?"
"Eismenschen."
Spitze! Die Zehnjährigen machen sofort tolle Vorschläge, die Achtzehnjährigen im Fond der Klasse schwitzen.
"Können wir einen Joker einsetzen?"
"Natürlich! ..."
Die Kinder wollen nicht aufhören, unseren Besuch zu testen. Dieser müht sich redlich, sein Gesicht zu wahren. Eine halbe Stunde wiederholen wir so den Stoff der letzten Tage und von Müdigkeit keine Spur. Schwer wird es erst, als ich versuche, die Kinder auf ein neues Lerngebiet einzustimmen. Sie wollen lieber weiter prüfen!
Nach der Stunde begrüße ich herzlich die ausgepowerten Ex-Schüler, danke ihnen für ihre spontane Mitarbeit und lade sie zur nächsten Stunde ein:
"Eine achte Klasse, Maturavorbereitung, kommt ihr mit?"
"Nein Danke, wir wollen uns nicht ganz blamieren."
P.S.: Richtige Antwort: Rohfleischesser.
Wir hatten darüber einen beeindruckenden Videoausschnitt gesehen. Frisches Blut der geschlachteten Rentiere trinken und warme Leber dazu. Mahlzeit.
teacher - am Mittwoch, 28. März 2007, 20:12
Nachtblau meinte am 28. Mär, 20:28:
Kein Wunder dass die Jugend verroht, wenn Lehrer ihnen solche Videos zeigen... ;)
teacher antwortete am 28. Mär, 20:48:
Ein vegetarisches Mädel hatte wirklich Probleme damit!
Nachtblau antwortete am 28. Mär, 20:51:
Also vor der warmen Leber hätts mich auch als bekennender Fleischesser gegraut
teacher antwortete am 28. Mär, 21:00:
Frischblut zu Leber kommt mir auch nicht auf den Tisch!
Simon Columbus (Gast) antwortete am 28. Mär, 22:24:
Leber würde ich nicht essen - aber wer beim Anschauen Probleme damit hat... Ansonsten muss ich schon sagen: klasse pariert! War sicher eine interessante Stunde.
Die Antwort hätte ich übrigens auch gewusst ;-)
Störgröße meinte am 28. Mär, 21:05:
Da sieht man mal wieder, was Bildungsfernsehen ausmacht. Hoch lebe Herr Jauch und auch der Erfinder von WWM
Budenzauberin meinte am 28. Mär, 21:54:
Klasse!Also sowohl der Lehrer, die Klasse und auch die Großen.
teacher antwortete am 29. Mär, 08:25:
Mich freut besonders, dass die "Alten" vorbeischauen und mitspielen. Das würde ich so gerne in den Unterrichtsalltag einplanen: Ehemalige coachen Zukünftige - vielleicht tickt hier unser Bundeskanzler Gusenbauer ähnlich. Bloß möchte ich mit dieser Idee den Studenten nicht in den Rücken fallen.
Kinkerlitzch3n meinte am 28. Mär, 22:38:
Das nenn ich geniale spontane Unterrichtsgestaltung. Sowas bleibt hängen - auch bei den Großen!
teacher antwortete am 29. Mär, 08:22:
Ein Geschenk des Zufalls, gewürzt mit Erfahrung und einem Schuss Humor.
gulogulo meinte am 29. Mär, 08:43:
versteh ich nicht. wer geht schon freiwillig wieder in die schule?
teacher antwortete am 29. Mär, 17:01:
Ah ... das finde ich so normal, dass ich die Frage erst gar nicht so verstanden habe. Wir haben Sportgruppen mit ehemaligen Schülern, eine Theatergruppe, eine Filmgruppe ... wir treffen einander beim Kochen, manche machen sogar Urlaub miteinander!
Baucis (Gast) meinte am 29. Mär, 09:41:
Wow! Gute Idee... Und die Fähigkeit die Gelegenheit beim Schopf zu packen. Gratuliere!