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cotopaxi

 
Die österreichische Wochenzeitung "News" hat die Generation Sehnsucht geortet: Unsere Jugendlichen suchen immer früher die Sicherheit einer festen Beziehung. Verständlich in unserer postmodernen Beliebigkeit, in Krisen aller Art und in wirren sozialen Beziehungsgeflechten, die feste Anker ersetzt haben.

Allerdings scheitern unsere Kinder Jugendlichen schnell und oft.
Suchen weiter den idealen Fixpunkt in ihrem Leben.
Scheitern. Suchen ... serielle Monogamie nennen wir das.

"Und Sie, Frau Professor?"
"Ich? Ich habe meinen Mann mit 16 kennen gelernt. Wir haben nach dem Studium geheiratet, Kinder bekommen ..."
"Und jetzt?"
"Wir sind immer noch zusammen."
"Immer mit dem gleichen?"
"Ja."
"Das ist pervers", findet ein Mädchen.

Bist Du auch "pervers"?
fedor (Gast) meinte am 8. Mär, 15:17:
Vor etlichen Jahren wurde ich von meinen Schülern gefragt,wie lange ich schon verheiratet wäre.Auf meine Antwort,ca.25 Jahre,kamen ähnliche Antworten:
So lange,immer mit derselben Frau?
Noch niemals geschieden?
Irgendwie taten mir die Kinder leid! 
teacher antwortete am 9. Mär, 10:59:
Es ist - zumindest in Städten - nicht mehr der Normalfall. Aber der Begriff "pervers" hat mich schon geschockt. 
Jogurtbecher (Gast) meinte am 8. Mär, 21:22:
Bestätigt meine Beobachtungen
Wobei es sich meist um Frauen zwischen 18-26 Jahre handelt. Beziehungen sind selten was wirklich festes sondern es wird ständig geschaut ob nicht noch was bessers kommt. Die wenigsten sind bereit gemeinsam an einer Beziehung zu arbeiten. Entweder trennen sie sich über kurz oder lang weil keiner auf den anderen zugeht oder einer der Partner geht massive persönliche Einbußen ein um die Beziehung am laufen zu halten. Dies sind in meiner Umgebung meist unglaublich freundlich und werden von ihren männlichen Partner eiskalt und scheiße behandelt. Aber sie lieben ihn ja so, und wenn er mal (alle 2 Monate) nett ist dann ist das ja so toll -.- 
teacher antwortete am 9. Mär, 11:00:
Und meine Kinder/Jugendliche trainieren (und imitieren) dieses Verhalten bereits sehr früh:
"Mit wem gehst du gerade" - "Mit dem bin ich auch schon gegangen." 
BIA (Gast) meinte am 8. Mär, 22:29:
Manchmal habe ich den Eindruck, Du nimmst die Kiddies zu ernst. Wenn ich mir überlege, welchen erlesenen Mist wir jungen, welterfahrenen Damen und Herren im Alter von 16 von uns gegeben haben...das war weder alles besonders relevant noch tiefempfundener Ausdruck gesellschaftlicher Strömungen.
Dass man in dem Alter, nicht gerade mit Lebenserfahrung umgeben, noch nicht den Partner fürs Leben sucht, finde ich nicht überraschend. Dass die aber gar nicht so anders ticken als wir und irgendwann wahrscheinlich froh sind, Mann/Frau und Hund gefunden zu haben, statt sich den 25. Partner neu anzuschaffen - davon bin ich eigentlich überzeugt. 
teacher antwortete am 9. Mär, 11:02:
Ich schaue und höre genau hin. Auch wenn manche Ausdrücke unreflektiert sind, glaube ich viel hineininterpretieren zu können. Mehr als in strukturierte Umfragen, wo (sozial) erwünschte Antworten (statt ehrliche) gegeben werden. 
Mem (Gast) antwortete am 9. Mär, 20:01:
BIAs Gedankengang gleicht dem meinigen.

Und mal ehrlich: ist "pervers" auch wirklich in dem Sinn gemein, in welchem wir Erwachsenen das Wort "pervers" verstehen?
Ich kenne "pervers" durchaus auch noch mit der Bedeutung "krass, heftig".

Vielleicht doch nicht immer soviel hineininterpretieren, ab davon, dass sich - wie schon jemand erwähnte - so manche Einstellung noch ändern kann.

Hätte man mich als Teenie zu irgendwas gefragt, hätte man rasch den Eindruck einer drogenversackten, alkoholverzerrten, suizid-gefährdeten Generation kriegen können, noch dazu ebenfalls geprägt von jahrelangem Scheidungskrieg meiner Eltern.
Und heute? 10 Jahre mit meinem Mann zusammen, seit letztem Jahr verheiratet und sauglücklich. Ich führe ein "Spießerleben", wie es im Buche steht - und das vor 15 Jahren für mich undenkbar gewesen wäre. ;)

Nicht immer so schwarzmalen. 
teacher antwortete am 10. Mär, 20:45:
OK. Ich werde mich bemühen :-) 
Anja-Pia meinte am 9. Mär, 08:38:
Kids finden es auch pervers, dass ihre Eltern po..en. Viele Einstellungen und Ansichten ändern sich bis zum Erwachsenwerden Gott sei Dank noch. 
teacher antwortete am 9. Mär, 11:04:
Das hat mit der Inzestschranke zu tun. Sie wollen gar nicht daran denken, auch nicht mit ihren Eltern über Sex reden - deswegen ist die Schule mit den Erwachsenen (Lehrern) eine andere Welt für die Kinder. Schule kann Eltern nicht ersetzen. 
 

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